Als zu Beginn der Verleihungszeremonie auf dem Neujahrs-
empfang des Bezirksamtes in im Kesselhaus der Kultur-
brauerei ihr Name genannt wurde, brandete Beifall auf. Für nicht wenige der 900 Gäste war die untersetzte, energische Frau keine Unbekannte: Renate Stark, seit rund zwanzig Jahren Hausherrin der Caritas-Beratungsstelle in der Dänen-
straße ist, erhielt die diesjährige Pankower Bezirksmedaille.
Die Jury, die aus je einem Mitglied der in der Bezirksverord-
netenversammlung (BVV) vertretenen Fraktionen sowie der Stadträtin Christine Keil als Vertreterin des Bezirksamtes, hatte sich, so BVV-Vorsteherin Sabine Röhrbein, schnell darauf geeinigt, dass das seit zwei währende Wirken von Renate Stark endlich gewürdigt werden müsse.
In die Dänenstraße kommen oft Menschen, die sich in einer schier ausweglosen Situation befinden.
Ob beim Weg durch den Behördendschungel, beim Ausfüllen von schier unübersichtlichen Anträgen oder aber wenn die Ermessenfragen von Behörden zuungunsten ihrer Klienten ausgelegt werden – Renate Stark bahnt sich mit ihrem breiten schwäbischen Dialekt einen Weg durch den sich ihr zuweilen berghoch auftürmenden Wust von Problemen und Widerständen.
Zugute kommt ihr dabei ihr ein enges Netzwerk von Unterstützern, das sie nicht zuletzt Dank ihrer ehrenamtliche Tätigkeit im Kinder- und Jugendhilfeausschuss der Bezirksverordnetenversammlung und im bezirklichen Beirat für Sozialhilfeangelegenheiten knüpfen konnte.
Laudatorin Ruth Misselwitz, die den Preis im vergangenen Jahr erhalten hatte, nannte den Humor als eine der auffälligsten Eigenschaften von Renate Stark, der ihr trotz des Elends, mit dem sie immer wieder konfrontiert sei wohl die Kraft zum für ihre Arbeit gebe.
Die Bezirksmedaille ist die höchste Auszeichnung, die der bezirk Pankow zu vergeben hat. Laut Beschluss der BVV werden mit ihr Bürger ausgezeichnet, die sich freiwillig, selbstlos und unentgeltlich für das Gemeinwohl engagieren oder besonderen Mut und Zivilcourage bewiesen haben.
